Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund eine halbe Million Menschen an Krebs. Sie alle verbindet der Schock und die Ungewissheit, welche durch die erschütternde Diagnose ausgelöst werden. Doch innovative Ansätze der modernen Medizin eröffnen PatientInnen fortlaufend neue Behandlungsperspektiven und geben Grund zur Hoffnung. In vielen Fällen ist es bereits heute möglich, individuelle genetische „Eigenschaften“ eines Tumors zu ermitteln – und die Therapie der PatientInnen gezielt darauf abzustimmen.
Krebs ist nicht gleich Krebs. Es gibt viele verschiedene Arten der Erkrankung, die unterschiedliche Ursachen haben können. So können Genmutationen (Genveränderungen) und ihre Folgen bei der Entstehung eines Tumors eine wichtige Rolle spielen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Mutationen zu Störungen oder Schäden bei der DNA-Reparatur führen.
Da es bei menschlichen Körperzellen täglich zu einer Vielzahl von DNA-Schäden kommt, ist eine gut funktionierende DNA-Reparatur von zentraler Bedeutung. Zu diesem Zweck stehen den Zellen unterschiedliche Mechanismen zur Verfügung.
Ein Beispiel eines DNA-Reparaturmechanismus ist HRR (homologe Rekombinationsreparatur). Diese ist für die Reparatur von sogenannten DNA-Doppelstrangbrüchen zuständig.
Es gibt viele Gene, die an der HRR beteiligt sind – so zum Beispiel die Gene BRCA1 und BRCA2. Funktioniert der HRR-Mechanismus aufgrund von Mutationen in diesen Genen nicht mehr fehlerfrei, spricht man von einer homologen Rekombinationsdefizienz (HRD). DNA-Doppelstrangbrüche können dann nicht mehr richtig repariert werden.
Genmutationen können somit die Entstehung von Krebserkrankungen begünstigen. Gleichzeitig bieten sie aber auch einen Angriffspunkt für bestimmte gezielte Therapieansätze. Ob eine solche personalisierte Therapie infrage kommt, lässt sich nur mithilfe von Gentests herausfinden.
Brustkrebspatientin, BRCA1 positiv
Die Informationen auf dieser Seite richten sich in erster Linie an Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem
• Brustkrebs,
• Eierstockkrebs,
• Bauchspeicheldrüsenkrebs oder
• Prostatakrebs.
Bei der Behandlung dieser Krebsarten hat die moderne Medizin in den vergangenen Jahren viele Fortschritte erzielt, sodass heute vielen PatientInnen eine zielgerichtete Therapie angeboten werden kann. Ihnen möchten wir auf dieser Website die wichtigsten Fragen zum Genmutationstest beantworten. Denn durch frühzeitige Ge(n)wissheit kann die Behandlung so individuell wie möglich auf die eigene Krebserkrankung abgestimmt werden.
PatientInnen und Interessierte finden auf diesen Seiten Hintergrundinformationen darüber,
Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt kann einen Gentest veranlassen, der anhand von Tumorgewebe oder anhand einer Blutprobe durchgeführt wird. Der Test wird in spezialisierten Laboren ausgewertet. Die Voraussetzungen, unter denen ein solcher Test möglich ist, unterscheiden sich je nach Art der Krebserkrankung.
Quelle:
Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG). Onko-Internetportal: „Neue Krebszahlen für Deutschland.“ Online einsehbar unter: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/aktuelle-themen/news/neue-krebszahlen-fuer-deutschland.html; letzter Zugriff am 25.08.2020
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